Wir haben im Verlauf unserer Geschichte auf die Herausforderungen der Zeit schon immer relativ früh und schnell reagiert. So war auch die im Jahr 1980 erfolgte Fusion der ehemals eigenständigen Raiffeisenbanken von Oberferrieden und Burgthann für den Ausbau der Leistungsfähigkeit unserer Bank von enormer Bedeutung.
Wir können heute mit Stolz auf die moderne Prägung unseres Unternehmens sowie auf die erreichten Marktanteile verweisen. Daraus ist nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung abzulesen, sondern auch zu ersehen, dass die Raiffeisenbank Oberferrieden-Burgthann eG von allen Bereichen der Bevölkerung akzeptiert wird.
Getragen vom Vertrauen unserer Mitglieder und Kunden wird unsere Bank auch in der Zukunft ein starker und zuverlässiger Partner für alle Kreise der Bevölkerung und der heimischen Wirtschaft sein. Wir wollen auch künftig unsere Stärken bewahren, nämlich die Individualität einer mittelständischen und mitgliederorientierten Bank, die Ortsverbundenheit und Personenkenntnis, die Entscheidungsfähigkeit und Flexibilität vor Ort.
Chronik der Raiffeisenbank Oberferrieden-Burgthann eG
Über die erste Sitzung des Vorstands berichtet uns das Protokoll vom 9. März 1894, welches wir im Wortlaut wie folgt wiedergeben wollen:
Vorstandssitzung, 0berferrieden den 9. März 1894
Anwesend Dr. Hagen, Vorsteher, L. Reither, Vertreter, J. L. Liebel, Mich. Schrammel, Chr. Leonhard, Liste der Genossen Nr. 29, Liste der Genossen Nr. 30 An Büchern und Formularen wurden vom Bayerischen Landesverband angeschafft für 35,78 Mark. Beitrittserklärungen sind wie folgt: Stefan Göhring, Ökonom in Unterferrieden, Joh. Georg Pelloth, Gastwirt in Unterferrieden. Der Vorstand beschließt, dieselben als Mitglieder zuzulassen und die Beitrittserklärungen dem Königlichen Landgericht einzureichen. Es wurde beschlossen, die vorgeschriebene Anzeige an das Königliche Landgericht zu machen und den Eintrag in das Genossenschaftsregister zu beantragen. Ebenso wurde die Beitrittserklärung zum Bayer. Landesverband und zur Bayer. Zentraldarlehenskasse beschlossen. Als Termin für die mtl. Sitzung des Vorstands wurde der (erst) lies „zweite” Sonntag jeden Monats bestimmt und sollen die Sitzungen nach dem Vormittagsgottesdienst stattfinden.
Zur Beurkundung:
Dr. R. Hagen
Leonhard Reither
Joh. Leonhard Liebel
Michael Schrammel
Christoph Leonhard
Töpfer, Protokoll.
Der erste „Monatsabschluss” vom 1. April 1894 wies Einnahmen in Höhe von 250 Mark und Ausgaben von 62,28 auf, sodass der Kassenbestand 187,72 Mark betrug. Die Einnahme und Ausgabeposten mussten dem Vorsteher zur Beurkundung vorgelegt werden und sind im Protokollbuch des Vorstandes sorgfältig aufgelistet.
Die Einnahmen setzten sich aus jeweils 1 Mark Eintrittsgebühr der Mitglieder sowie die Einzahlungen auf Geschäftsguthaben zusammen. Die Ausgaben waren Gebührenzahlungen an das Registergericht sowie Porto.
Der zum Rechner (Geschäftsführer) bestellte Kantor Töpfer musste eine Kaution in Höhe von 800 Mark hinterlegen, was in Form von Schuldscheinen (Wertpapieren) der Königlichen Hauptbank Nürnberg erfolgte.
Die Aufbewahrung dieser Wertpapiere übernahm Vereinsvorsteher Dr. Hagen.
Als erste Kreditvergabe wurde „J. M. von Kemnath” ein Darlehen über 150 Mark auf 3 Jahre gewährt. „J. L. R. von Oberferrieden” hatte für dieses Darlehen die Bürgschaft übernommen. Die Rückzahlung hatte in drei Jahresraten zu je 50 Mark jeweils fällig am 8. April zu erfolgen.
Bereits für den 22. April 1894 wurde eine Generalversammlung einberufen, welcher folgende Zinssätze zur Beschlussfassung vorgeschlagen wurden:
Sparkonto (Spareinlagen) 3 %
Depositen (lfd. Rechnung) 2,5 %
Anlehen unter 1/4 Jahr Kdgfr. (Termineinlage) 3 %
Anlehen über 1/4 Jahr Kdgfr. (Termineinlage) 3,5 %
Das erste Anlehen zahlte „J. L. L. von Ezelsdorf” ein. Der Betrag von 1.000 Mark wurde bei einer dreimonatigen Kündigungsfrist zu 3,5 % angelegt. Im April 1894 betrugen die Einzahlungen insgesamt 4.026 Mark. Davon wurden 3.600 Mark bei der Zentralkasse angelegt.
Zum Ende des Jahres 1894 waren dem Darlehenskassenverein 50 Personen als Mitglieder beigetreten. Die Einnahmen betrugen 24.522,31 Mark . Bei Ausgaben in Höhe von 24.125,17 Mark betrug der Kassenbestand 397,14 Mark.
Im Protokoll vom 13. Januar 1895 ist allerdings auch vermerkt, dass verschiedene Personen ihren Rückzahlungsverpflichtungen und Zinszahlungen nicht nachkommen konnten und um Stundung gebeten haben, was ihnen auch gewährt wurde.
Für den 8. April 1895 wurde die Generalversammlung für das Geschäftsjahr 1894 bestimmt. Der Tagesordnungspunkt 2 lautete wie folgt: Festsetzung des Gehalts für den Rechner pro 1894. Auf Beschluss des Vorstands wurden 50 Mark vorgeschlagen.
Am 10. Februar 1895 gab die Gemeinde Ezelsdorf ein Depositum (Einlage) über 600 Mark. Die Pfarrstiftung gab am 1. März ein Anlehen (Einlage) von 18 Mark.
Von einem ersten Warenbezug lesen wir am 3. März 1895. Hier wurde der Preis für ein Pfund gemeinsam angekauften Kleesamen auf 64 Pfennig festgesetzt.
Die Einnahmen aus dem Verkauf des Kleesamens betrugen bis zum 29. März 64 Mark, woraus geschlossen werden kann, dass ein Zentner Saatgut verkauft wurde.
Weiterhin wurden 34 1/2 Zentner Thomasmehl für 79,35 Mark und 18 Zentner Kainit für 36 Mark gekauft. An Frachtgebühren mussten 23,98 Mark bezahlt werden. Der Zentner Thomasmehl wurde für 2,76 Mark und der Zentner Kainit für 2,46 Mark verkauft, sodass der gesamte Verkaufserlös 139,50 Mark betrug.
In der Vorstandssitzung vom 7. April 1895 wurde beschlossen, die im Lokalanzeiger veröffentlichte Bilanz an das Genossenschaftsregister einzureichen. Die Inserationskosten für die Bilanzveröffentlichung im Nürnberger Lokalanzeiger betrugen 11,10 Mark.
Das Protokoll der Vorstandssitzung vom 3. Juni 1895 enthält unter 2.: Bezüglich der Beteiligung an der Kreisversammlung mittelfränkischer Darlehenskassenvereine am 5. d. M. in Ansbach wird beschlossen, den Herrn Vereinsvorsteher abzuordnen.
Nachdem am 14. Juli 1895 vermerkt ist, dass Zahlungsrückstände an Zinsen bestehen, wurde in der Sitzung vom 28. Juli bekanntgegeben, dass nunmehr alle Zinsen per 30. Juni bezahlt sind.
Ebenfalls im Protokoll vom 28. Juni 1895 ist folgender Punkt notiert: Die von der Zentraldarlehenskasse München gesandte Abrechnung pro Sem. 1895 wird beanstandet, da die Zinsen statt mit 182,02 Mark nur mit 122,02 Mark berechnet sind.
Ulrich Bernreuther, Brauereibesitzer in Oberferrieden und Johann Georg Wittmann, Ökonom und Gemeindehirte in Unterferrieden, wurden als Mitglied Nr. 59 und 60 zugelassen.
Am 2. August 1895 war der Rechnungsabschluss des Zentral-Darlehenskassenvereins München berichtigt. Das Gesamtguthaben bei diesem Institut betrug zum 30. Juni 1895 12.214,67 Mark.
Der erste Prüfvermerk im Protokollbuch datiert vom 4. Oktober 1895 und ist mit Jungwürth, Revisor, unterzeichnet.
Im Protokoll vom 10. November 1895 ist unter Punkt 1 folgender Warenhandel festgehalten: Die gemeinschaftlich angekauften 200 Stangen Meerrettich vom Darlehenskassenverein Dachsbach kommen mit Fracht auf 18,89 Mark. Der Verkaufspreis wird pro Stange auf 10 Pfennig festgesetzt, sodass die Gesamteinnahme 20 Mark beträgt.
Am 15. Dezember 1895 wurde beschlossen, die überflüssigen Geldmittel in Nürnberger Obligationen, in Frankfurter Pfandbriefen oder in Grundernteobligationen anzulegen. Auch werden bereits verschiedene Hypothekendarlehen bewilligt. So erhielt ein J. G. K. gegen Verpfändung seines ganzen Besitzes ein Hypothekendarlehen von 3.500 Mark, rückzahlbar in 70 Jahresraten zu 50 Mark.
Einen ersten Hinweis auf Vorschusszinsen können wir aus dem Protokoll vom 3. April 1896 entnehmen. Es wurde folgender Beschluss gefasst: Wenn gekündigte Anlehen vor der Verfallzeit erhoben werden, so sind die Zinsen für 3 Monate in Abzug zu bringen.
Die Kassenbestände und Verwahrgegenstände wurden immer höher, sodass man am 1. November 1896 beschloss, einen Kassenschrank anzuschaffen, welcher dann auch am 20.12.1896 zum Preis von 430 Mark erworben wurde.
Die Gesamteinnahmen des Jahres 1896 betrugen 100.385,93 Mark. Die Ausgaben beliefen sich auf 98.963,35 Mark, sodass der Kassenbestand zum 31.12.1896 1.422,58 Mark ausmachte.
Des Öfteren tritt Ökonom und Bürgermeister Liebel aus Ezelsdorf als Bürge für verschiedene Darlehensnehmer auf.
Immer wieder wurden fällige Zinsen und Rückzahlungsraten gestundet bzw. Darlehen verlängert. Auch mussten die säumigen Zinszahler vielfach gemahnt werden. Leider musste auch das ausstehende Hypothekenkapital von Darlehensnehmern aus Ezelsdorf durch den Gerichtsvollzieher in Altdorf gekündigt werden.
Am 12. September 1897 ist folgender Vermerk protokolliert: Es wurde bekanntgegeben, dass die Jahresrechnungen 1895 und 1896 sowie alle dazugehörigen Beilagen und die Geschäftsbücher von Herrn Revisor Jungwürth in Dittenheim eingesandt wurden und von ihm vom 26. – 31. August geprüft wurden sowie, dass die Prüfung zu Einwendungen keine Veranlassung gab.
Vermutlich wegen Wegzug aus Oberferrieden kündigte Vereinsvorsteher Dr. Hagen am 22. Oktober 1897 seine Mitgliedschaft auf und schied aus dem Vorstand aus. Neuer Vereinsvorsteher (Vorsitzender des Vorstandes) wurde Brauereibesitzer Leonhard Reither.
Als Mitglied Nr. 100 wurde der Lohnarbeiter Georg Schmidt von Pfeifferhütte in die Genossenschaft aufgenommen.
Im Januar 1898 wurde ein Trieur (Saatgutreinigungsgerät) zum Preis von 378 Mark angeschafft und im Schulnebengebäude aufgestellt. Die Benutzung desselben kostete für Mitglieder 20 Pfennig und für Nichtmitglieder 40 Pfennig pro Hektoliter.
Am 18. Januar 1899 wurde beschlossen, eine Wiesenwalze und eine Wiesenegge anzuschaffen.
Ein Anwesen mit 9,49 Tagwerk Grundstücken wurde 1899 zum Preis von 6.150 Mark verkauft.
Im Protokoll vom 1. Juli 1900 ist nachzulesen, dass für die Kirche von Oberferrieden ein gemaltes Fenster im Betrage von 150 – 200 Mark gestiftet wurde.
Für die Erstellung der Bilanz 1901 erhielt der Lehrer Heinrich Töpfer eine Entschädigung von 50 Mark.
Im Dezember 1902 wurde einer Gemeinde im Gebiet ein Darlehen bei folgender Beurkundung genehmigt: Die Gemeinde, welche schon ein Darlehen von 5.000 Mark, rückzahlbar in den Jahren 1902 – 1926 schuldet, bittet um ein weiteres Darlehen von 1.500 Mark, rückzahlbar in den Jahren 1924 – 1934, je am 31. Dezember gegen Schuldschein der Gemeindeverwaltung.
Als Mitglied Nr. 200 wurde der Ökonom Johann Mederer in Kemnath, Haus Nr. 15, am 28. Dezember 1902 in den Darlehenskassenverein aufgenommen.
Die Einnahmen (Einzahlungen) des Jahres 1902 betrugen 118.922,88 Mark. Die Ausgaben (Auszahlungen) beliefen sich auf 117.622,39 Mark, was einen Kassenbestand von 1.300,49 Mark ergab.
An der Generalversammlung für das Jahr 1910 wurden 65 Obstbäume unter den Anwesenden Mitgliedern verlost.
Im August 1913 beendete Lehrer Töpfer seine fast 20-jährige Tätigkeit als Rechner des Darlehenskassenvereins. In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde Hauptlehrer Mathias Kraus mit Wirkung vom 1. September 1913 zum neuen Rechner gewählt.
Die vorhandenen Kassenschränke wurden im Hause des Gastwirts Georg Reither aufgestellt. Er erhielt dafür eine Entschädigung von 25 Mark.
Bedingt durch die Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg betrugen die Einnahmen im Jahr 1922 4.939.475,66 Mark und die Ausgaben 4.906.806,65 Mark.
Am 15. Juli 1923 waren die Einnahmen 1923 bereits auf über 284 Millionen Mark angestiegen. Folgende Zinssätze wurden berechnet:
20 % für Guthaben in lfd. Rechnung
21 % für Guthaben mit einmonatiger Kündigung
22 % für Guthaben mit dreimonatiger Kündigung
30 % für Guthaben mit sechsmonatiger Kündigung
30 % für Darlehen
35 % für Kredite in lfd. Rechnung
Nur zwei Wochen später betrug der Zinssatz für Überziehungen in lfd. Rechnungen 80 %.
Für jede Sitzung erhielten die Aufsichtsräte eine Aufwandsentschädigung von 200.000 Mark.
Am 26. Dezember 1923 betrugen die Einnahmen des lfd. Jahres 126.095.144.670.791 Mark.
Für Einlagen wurden 200 % Zinsen und für Darlehen 250 % Zinsen berechnet.
Mit Einführung der Reichsmark kehrten endlich wieder normale Verhältnisse ein, wobei allerdings noch immer 18 % Darlehenszinsen berechnet wurden.
Im Oktober 1928 wurde der Zentner Kohle für 2 Mark an Mitglieder und für 2,20 Mark, an Nichtmitglieder verkauft. Der Zentner Thomasmehl kostete 3,10 Mark und der Zentner Kainit 2 Mark.
Anfang 1929 wurden die Rückzahlungsvereinbarungen mit 44 Kreditnehmern verlängert, was darauf hinweist, dass die wirtschaftlichen Verhältnisse wiederum sehr angespannt waren. Solche Kreditverlängerungen sind auch noch über das Jahr 1932 hinaus protokolliert.
Die Generalversammlung vom 12. Juli 1936 beschloss den Ankauf des Lagerhauses von Herrn Fleischberger sowie dessen Ausbau.
Zimmermeister Georg Lang aus Unterferrieden stellte in der Generalversammlung vom 5.10.1939 den Antrag, dass ihm eine Nachzahlung für Verlust bei Ausführung der Zimmererarbeiten am Lagerhausneubau gewährt wird. Die Generalversammlung genehmigte, dass über die Angelegenheit die Verwaltung beschließen soll, unter Hinzuziehung des Architekten Schmidt aus Feucht und von weiteren Fachleuten. In der Vorstandssitzung vom 28.12.1939 wurde ihm eine Nachzahlung von 300 RM bewilligt.
Am 14. Juli 1940 beschloss die Generalversammlung die Anschaffung eines Schleppers mit Anhänger. Der Vorstand beschloss am 30.6.1940, dass dieser Schlepper sofort nach Kriegsende in Auftrag gegeben werden soll. Außerdem wurde ein Mitarbeiter gesucht, der sich als Rechner eignet und auf Kosten des Vereins die Rechnerschule besuchen sollte.
Die Rechnerin, Frau Reithmeier, besuchte vom 17.11. bis 19.12.1941 einen Rechnerkurs in München. In dieser Zeit wurden die Geschäfte von Herrn Fleischberger geführt.
Auch während der Kriegszeit wurden die Sitzungen des Vorstands regelmäßig abgehalten. Es konnten jedoch keine Generalversammlungen stattfinden.
Ende 1945 wurden größere Fehlbestände beim Warenbestand festgestellt, was zur Außerdienstsetzung der verantwortlichen Person führte.
Am 14. Mai 1946 wurde ein neuer Schlepper (Bulldog) mit Anhänger bestellt. Beschlossen wurde die Anschaffung eines Gras- und Getreidemähers Typ „Gutbrod”. Als Maschinenwart wurde Johann Hornung aus Oberferrieden aufgestellt.
Nach Beendigung der Kampfhandlungen des 2. Weltkrieges wurden vom Lagerhaus sogar die Dachziegel abgenommen, um damit andere Häuser notdürftig zu reparieren. Im Vorstandsprotokoll vom 4.8.47 ist festgehalten, dass diese Ziegel bezahlt oder zurückgegeben werden müssen. Auch der Verbleib von 6.000 Steinen wurde angemahnt. Ganz offensichtlich sind viele Gegenstände aus dem Lagerhaus gestohlen worden.
Am 16.9.1947 wurde Herr Johann Liebel als Lagerhalter eingestellt.
Erstmals fand am 16. November 1947 wieder eine Generalversammlung statt, bei der die Jahresabschlüsse 1943 bis 1946 genehmigt wurden.
Durch den Sturm am 1. März 1949 wurde das Dach des Lagerhauses stark beschädigt. Um weitere Schäden zu verhindern, wurde es notdürftig repariert. Ein Waggon Ziegel zur Neueindeckung wurde bestellt.
Für 5.674 Mark wurde im Juli 1949 eine Dreschmaschine gekauft Auch eine Schreibmaschine sollte gekauft werden, wenn die nötigen Mittel vorhanden sind.
Am 13.11.1949 wurde der Gemeinde Oberferrieden zum Bau einer Schulbaracke ein Darlehen über 2.500 DM bewilligt. Die Sicherung wurde durch die Bürgschaft des Gemeinderates gewährleistet.
Die Generalversammlungen fanden wegen des Versammlungsverbotes der Besatzungsmächte in dieser Zeit nicht statt.
Es liegt erst vom 22.10.1950 wieder ein GV-Protokoll vor, sodass über die Bilanzzahlen dieser Zeit keine Angaben gemacht werden können. Allerdings ist dem Vorstandsprotokoll vom 23.4.1950 zu entnehmen, dass aufgrund des Schuldstandes der Genossenschaft der Rechner den vorgesehenen dreiwöchigen Kurs nicht besuchen konnte. Allerdings wurde bereits zwei Monate später eine neue Dreschmaschine angeschafft.
In dieser Zeit wurde sehr schlecht gewirtschaftet. So betrugen die Verluste in den Jahren 1949 bis 1952 insgesamt über 106.000 DM.
Nachdem Herr Liebel bisher nur als Lagerhalter tätig war, wurde er ab Mai 1951 auch zu Büroarbeiten herangezogen.
Aufgrund weiterer Probleme in der Geschäftsführung und der äußerst schlechten wirtschaftlichen Situation der Genossenschaft beendete der Rechner seine Tätigkeit. Herr Johann Liebel wurde mit Wirkung vom August 1951 zum kommissarischen Geschäftsführer bestimmt.
Nach einigen Jahren harter Arbeit waren diese Probleme der Nachkriegszeit behoben und ausgestanden, sodass eine geordnete Geschäftstätigkeit und damit verbunden eine solide Entwicklung der Genossenschaft einsetzt.
Durch die Generalversammlung vom 10. Mai 1953 wurde Herr Johann Liebel zum Rechner gewählt. Dieses Amt als Geschäftsführer übte er dann bis zum Jahr 1979 aus. Ebenfalls bei dieser Generalversammlung wurde Herr Adam Koch, Unterferrieden, in den Vorstand gewählt.
Im Jahresabschluss 1956 wurde erstmals wieder ein Gewinn von 5.317,93 DM ausgewiesen und im vollen Umfang den Rücklagen zugeführt. Ab dem Jahr 1961 konnte dann wieder eine Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet werden.
Im Vorstandsbeschluss vom 3.9.1957 ist auf Veranlassung des Gewerbeaufsichtsamtes folgender Vermerk protokolliert: In den 4 Wochen der Mäh- und Dreschzeit ist der Maschinist angewiesen, eine wöchentliche Arbeitszeit von 60 Stunden unter keinen Umständen zu überschreiten.
Die Bilanzsumme am 31.12.1960 betrug 972.353,53 DM, der Reingewinn in Höhe von 4.977,43 wurde den Rücklagen (Reservefonds) zugeführt.
Am 1.9.1966 begann Hermann Vitzthum seine Lehre zum Bürokaufmann. Sein Netto-Lehrlingsgehalt betrug im 1. Jahr 120 DM mtl.
In Verbindung mit der Generalversammlung am 1.6.1969 fanden die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Jubiläum statt. Die Bilanzsumme betrug 2.647.808,28 DM.
Am 13.5.1970 wurde beschlossen, das Wohnhaus der Eheleute Dotzer zu erwerben, um zeitgemäße Bankräumlichkeiten einzurichten.
Die Einweihung des neuen Bankgebäudes erfolgte am 13. Januar 1973. Bei der Generalversammlung am 30.11.1973 wurde Adam Koch zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.
Am 7. Juni 1975 erfolgte gegen 11 Uhr ein bewaffneter Raubüberfall bei dem rd. 17.500 DM geraubt wurden. Bereits kurze Zeit später konnte der Täter unter Mithilfe von vier Kunden gefasst werden.
Eine neue Zweigstelle konnte am 24.6.1975 in Ezelsdorf eröffnet werden.
1979 wurde in Unterferrieden eine weitere Bankstelle eingerichtet.
In der Generalversammlung vom 18. Mai 1979 wurde über eine Fusion mit der Raiffeisenbank Burgthann abgestimmt. 54,22 % der Mitglieder stimmten für einen Zusammenschluss mit der Burgthanner Genossenschaft. Da aber nach dem gültigen Statut (Satzung) eine 3/4-Mehrheit erforderlich gewesen wäre, kam die Fusion nicht zustande.
Erst in einer außerordentlichen Generalversammlung am 10. August 1979 stimmten rd. 92 % der Mitglieder für die Zusammenlegung der Genossenschaften beider Ortsteile, ab 1.1.1980, zur Raiffeisenbank Oberferrieden-Burgthann eG, was für den Fortbestand und die Eigenständigkeit dieser Genossenschaft von großer Wichtigkeit war.
Nach über 32 Jahren beendete Geschäftsführer, Vorstandsmitglied Johann Liebel, seine aktive Tätigkeit für die Raiffeisenbank und ging in den wohlverdienten Ruhestand. Gleichzeitig wurde Hermann Vitzthum ab 1.12.1979 in den Vorstand berufen.
Die Bilanzsumme vom 31.12.1979 in Höhe von 16.341.204,53 DM erhöhte sich, bedingt durch die Fusion, auf 29.893.273,54 DM per 31.12.1980.
Per 1. Juli 1982 wurde Werner Graßer zum weiteren hauptamtlichen Vorstandsmitglied bestellt.
Mit der Geschäftsstelle Ezelsdorf wurden im Oktober 1982 neue, moderne Bankräume in der Hauptstraße 6 bezogen.
Auch in Mimberg wurde ein neues Bankgebäude errichtet, das Ende 1984 eröffnet und seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen 1984 den Neubau einer Zweigstelle in Pfeifferhütte, der im Juli 1986 in Betrieb genommen werden konnte.
Am 31.12.1985, fünf Jahre nach der Fusion mit der Burgthanner Raiffeisenbank, betrug die Bilanzsumme über 60 Mio. DM und hatte sich somit in diesen fünf Jahren verdoppelt. 1.366 Personen waren zu diesem Zeitpunkt Mitglied der Genossenschaft. Der Umsatz im Warengeschäft war stark rückläufig und betrug nur noch ca. 560 TDM.
Ende 1985 begann auch die Planung für den Bau einer neuen Hauptgeschäftsstelle in Burgthann. Schalterterminals mit automatischem Kassentresor wurden installiert.
Im Protokoll der Generalversammlung vom 25.4.1986 wurde u. a. festgehalten: Die Bilanzsumme unserer Genossenschaft stieg von 53,2 Mio. DM im Jahr 1984 auf 60,6 Mio. DM per 31.12.1985. Dies entspricht einer Steigerung von 14,0 %. Der Landesdurchschnitt liegt bei 6,8 %. Die Fusion Oberferrieden-Burgthann hat sich als richtiger und positiver Schritt erwiesen und war ausschlaggebend für die Erhaltung und den Ausbau unserer Selbständigkeit.
Im November 1987 wurde der Bankneubau in Burgthann in Betrieb genommen.
Da die Umsätze im Warengeschäft seit längerer Zeit rückläufig waren und auch seit einigen Jahren Verluste in diesem Geschäftszweig hingenommen werden müssen, beschloss die Generalversammlung am 1. Juli 1988, das Warengeschäft an die BayWa zu übertragen.
Adam Koch aus Unterferrieden, der 36 Jahre mit großem persönlichen Einsatz im Vorstand der Raiffeisenbank tätig war, konnte aus Altersgründen nicht wiedergewählt werden und schied aus der Verwaltung aus.
Für seine großen Verdienste zum Wohle unserer Genossenschaft wurde Herr Koch von der Mitgliederversammlung am 15. Juni 1989 einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
In Unterferrieden wurden am 23. Juli 1989 neue Geschäftsräume bezogen.
Am 31.12.1989 betrug die Bilanzsumme ca. 82,5 Mio. DM. Der Gesamtumsatz belief sich auf rd. 623 Mio. DM und 13.760 Kundenkonten wurden geführt.
Im Juni 1991 hielt die neue Banktechnik (Schalterterminals mit direkter Leitungsverbindung zum Rechenzentrum) Einzug in allen sechs Geschäftsstellen der Raiffeisenbank Oberferrieden-Burgthann eG. Drei Monate später wurde in Burgthann ein Geldausgabeautomat installiert, der „rund um die Uhr” für die Kunden zugänglich ist.
Hermann Vitzthum, seit 1966 tätig, davon die letzten 12 Jahre als hauptamtlicher Geschäftsleiter (Vorstand), wurde in Anerkennung seiner Leistungen zum Direktor der Raiffeisenbank Oberferrieden-Burgthann eG ernannt.
Ende 1992 beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat, nach reiflichen Überlegungen, die in Oberferrieden stehenden Bank- und Lagerhausgebäude abzubrechen, um an ihrer Stelle ein neues Bankgebäude mit vier Wohnungen zu errichten.
Die Bilanzsumme zum 31.12.1993 betrug rd. 122 Mio. DM und hat sich somit in den 13 Jahren seit der Fusion mehr als vervierfacht. 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen über 8.000 Kunden. 2.151 Personen waren Mitglieder unserer Genossenschaft.
Im Herbst 1993 wurde die Geschäftsstelle Oberferrieden vorübergehend in die Räume des ehemaligen Kindergartens, welche von der Evang. Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt wurden, verlegt. Die neuen Bankräume konnten am 14. Dezember 1994 bezogen werden. Neben den üblichen modernen banktechnischen Einrichtung wurde auch ein jederzeit zugänglicher Geldausgabeautomat installiert.
1998 wurde unsere Geschäftsstelle Ezelsdorf grundlegend modernisiert und erweitert. Der bis dahin verglaste Schalter wurde durch einen offenen Serviceplatz ersetzt. Zusätzlich wurden Beratungsräume geschaffen.
Im gleichen Jahr stellte die Bank einen Geldautomaten im neu errichteten Hörnlein-Einkaufszentrum - heute Kaufland - auf.
Im Geschäftsjahr 1999 bereitete sich die Bank umfangreich auf die befürchteten IT-Probleme im Zusammenhang mit der Jahrtausendwende vor. Die Schreckensszenarien vieler Experten trafen nicht ein und der Übergang in das Jahr 2000 klappte reibungslos.
2001 wurde die Filiale Mimberg umgebaut. Hier ist das Konzept der offenen Schalter mit Serviceplätzen und Beratungszimmern fortgeführt worden.
2002 stand die Einführung des Euro an, alle DM-Guthaben wurden mit dem Faktor 1,95583 umgerechnet. Die Bilanzsumme betrug 91,2 Mio. Euro. Knapp 8.700 Kunden – davon 2.896 Mitglieder - wurden von 32 Mitarbeitern betreut. 2006 ist die Schalterhalle unserer Hauptstelle in Burgthann modernisiert worden. Auch hier wurde das Konzept, mehr Beratungen zu ermöglichen, durch Schaffung von Serviceplätzen und zusätzlichen Beratungszimmern umgesetzt.
Im Jahr 2008 schied der Vorstand Werner Graßer aus und der heutige Vorstandsvorsitzende Paul Hartl übernahm zusammen mit Hermann Vitzthum die Führung der Bank.
Im Juli 2011 ging Hermann Vitzthum in die Freistellungsphase seiner vertraglichen Altersteilzeit.
Im Februar 2012 wurde die Vorstandsposition mit Herrn Silvio Klein besetzt.
2013 hat die Bank im „Kaufland“ neue Flächen als „SB-Geschäftsstelle“ bezogen und neben dem Geldausgabeautomaten auch einen Kontoauszugsdrucker installiert.
Unsere Bank stärkt seit 2009 konsequent die umfassende Kundenbetreuung durch zusätzliche bzw. weiterqualifizierte Berater, Schaffung von Freiräumen durch veränderte Servicezeiten, Aufbau eines IT-gestützten Beratungsprozesses und der im November 2014 startenden Online-Geschäftsstelle.
Im Jahr 2015 wurden Kompetenzzentren in Burgthann und Oberferrieden errichtet, in denen auch die Berater der ehemaligen Geschäftsstellen Ezelsdorf, Mimberg, Pfeifferhütte und Unterferrieden eingesetzt werden. Pfeifferhütte wurde zu einer SB-Geschäftsstelle umgebaut.
In Burgthann sind im Laufe eines halben Jahres umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen erfolgt. Der komplette erste Stock und das Dachgeschoss wurden von Grund auf neu geplant und in erster Linie auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet. Es entstanden zeitgemäße, mit modernster Technik ausgestattete
Beratungszimmer sowie ansprechende Arbeitsräume. Aus der über 20 Jahre alten Hauptgeschäftsstelle wurde ein modernes Kompetenzzentrum, in dem die Kunden und Geschäftspartner der Bank vom fundierten Fachwissen und der individuellen Beratung unserer Anlagen- und Finanzierungsspezialisten profitieren.